Gotisches Taufbecken mit dem ältesten Wappen von Oppeln

fot. Rafał Nosal

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Das massive, achteckige gotische Taufbecken, das Sie vor Ihren Augen haben, ist das älteste Denkmal in der Oppelner Kathedrale. Es ist auch das älteste Taufbecken in der Stadt und eines der wertvollsten Denkmäler der Steinkunst in Oberschlesien. Es wurde im 15. Jahrhundert aus Sandstein und Kalkstein hergestellt.

Es ist ein stiller Zeuge der Geschichte der jahrhundertelangen Aufnahme der nächsten Generation der Stadtbewohner in die katholische Kirche, und nicht nur dieser Geschichte. Es ist erwähnenswert, dass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Stiftskirche in Oppeln nicht nur für Oppeln, sondern etwa für ein Dutzend umliegende Orte, die Pfarrkirche gewesen ist.

Auf der Halbkuppel des Taufbeckens sind zwei Wappen zu sehen – das Wappen des Fürstentums Oppeln-Ratibor und das Wappen der Stadt Oppeln. Dies ist ohne Zweifel die älteste Abbildung des Stadtwappens. Es stellt einen halben Piastenadler und ein halbes Kreuz dar. Das erste Symbol bezieht sich auf die Oppelner Herzöge, das zweite auf die Kreuzreliquien, für die der Dom berühmt ist. Darunter befindet sich die Marke des Steinmetz. Das Taufbecken ist ein Beweis der Großzügigkeit des letzten Oppelner Piasten – Herzog Johann II. von Oppeln.

Bis vor kurzem stand das historische Taufbecken in der Nähe des Eingangs der Oppelner Kathedrale, in der Nepomuk-Kapelle. Während der Sanierung dieser Kapelle wurde das Denkmal in die Nähe des Hauptaltars versetzt. Heute steht es im Nordschiff am Altar der Heiligen Dreifaltigkeit. Auch hier dient es dazu, den nächsten Generationen die Gnade der Taufe weiterhin zu spenden.

An dieser Stelle muss man aber erwähnen, dass nicht viel fehlte, und dieses Oppelner Prachtstück verloren gehen konnte...

Aufgrund des schlechten Zustands des Taufbeckens hat man im Jahr 1850 beschlossen, es aus der Kirche zu entfernen. An seine Stelle trat ein neues, neugotisches Marmor-Taufbecken aus dem Jahr 1849. Das alte wurde in den Pfarrhausgarten aufgestellt.

1963 wurde es zufällig bei den Aufräumungsarbeiten während der Dom-Sanierung anlässlich der Feierlichkeiten zum 1000. Jubiläum der Christianisierung Polens entdeckt.